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Artikel KURIER: Italiens verrückter Transfermarkt

01.02.2011

Am Calciomercato in Mailand wird jeden Jänner und August in einem Hotel um Fußballer gefeilscht und gepokert.


Das Atahotel Executive an der Porta Garibaldi zu Mailand durfte sich in der letzten Woche über eine 100-prozentige Auslastung freuen. Unweit des berühmten Doms wurde der Calciomercato abgehalten, der alle Jahre wieder innerhalb weniger Tage Ende Jänner und Ende August in der Hauptstadt der Lombardei für unzählige Transfers im italienischen Fußball sorgt.

Der Mercato kann bei kritischer Betrachtung durchaus als Basar oder Sklavenmarkt betrachtet werden: Fußballer werden beinahe zum Kilopreis verklopft. Alle Klubs der Serie A und Serie B bezogen im Atahotel im ersten Stock Quartier, jeder Verein hatte sein eigenes Zimmer mit dem Wappen an der Tür. In der Hotellobby führten die Klubfunktionäre Smalltalk mit den - meist italienischen - Managern der Kicker.

Als einer der wenigen Ausländer ist seit mittlerweile sieben Jahren der Österreicher Max Hagmayr stets mit von der Partie. Letzte Woche handelte er im Hotel für seinen Klienten Robert Gucher ein Leihgeschäft von Genua nach Kapfenberg aus. Letztes Jahr hatte Hagmayr Gucher quasi in letzter Minute verkauft. Damals war er zwischen Hotelhalle und Parkplatz gependelt, um mit zwei Interessenten zu verhandeln. Den unterschriebenen Vertrag legte der Manager dann der italienischen Liga knapp vor Ende der Übertrittszeit vor. "Bei solchen Geschäften brauchst du gute Nerven. Und man muss wissen, wie man mit den Leuten dort umgeht. Die italienische Mentalität muss man akzeptieren."


Pendlerpauschale

Hagmayr pendelte vergangene Woche zwischen Italien und Deutschland. Auf dem Mercato fädelte er den Transfer von Jürgen Säumel von Torino zu Duisburg ein, in Duisburg fixierte er so nebenbei auch noch das Leihgeschäft für Ümit Korkmaz von Frankfurt zu Bochum. "Der Stress geht an die Substanz."


Italiens verrückter Transfermarkt...

Artikel KURIER Online vom 31.01.2011