Seifedin CHABBI wechselt zu 1899 Hoffenheim
Das österreichische Ausnahmetalent Seifedin CHABBI wechselt am 1. Jänner 2010 von der AKA Vorarlberg zum deutschen Bundesligaklub 1899 Hoffenheim. Der U16-Teamspieler unterschrieb dort einen 2 1/2 Jahresvertrag. Das HAGMAYR Sportmanagement Team wünscht Seifedin viel Erfolg für die Zukunft.
Der nächste Schritt am vorgezeichneten Weg
- Seifedin Chabbi hat regelmäßig für die Akademie Vorarlberg getroffen
Wien – Der Weg des Seifedin Chabbi war vorgezeichnet.
Mit dem Wechsel aus der Vorarlberger Akademie in den Nachwuchs von TSG Hoffenheim hat der 16-Jährige den nächsten Schritt in Richtung Profi-Fußball unternommen.
Der Grundstein wurde aber schon viel früher gelegt.
Der Papa ist Trainer
Sein Vater Lassaad ist im Ländle kein Unbekannter. Er war Co-Trainer bei der Lustenauer Austria und ist aktuell U15-Coach in der AKA Vorarlberg.
„Er war selbst Profi, hat in der ersten Schweizer Liga bei Chiasso gespielt und auch in Tunesien in der höchsten Spielklasse“, erzählt sein Sprössling im Gespräch mit LAOLA1.
„Als kleiner Junge habe ich oft privat mit ihm trainiert – vor allem im Bereich Technik. In der U15 war er dann mein Trainer“, verdankt der Stürmer seinem Vater viel.
"Wollte in der Nähe bleiben"
Seine Verbundenheit zur Familie ist auch einer der Gründe, warum er sich für einen Wechsel nach Deutschland entschieden hat. Es hatten nämlich auch Klubs aus England und Italien Interesse bekundet.
Rapid ist abgeblitzt
Dabei hätte der U17-Internationale auch in Österreich den nächsten Schritt machen können. „Rapid Wien war sehr interessiert. Die wollten mich unbedingt davon überzeugen, dass ich nicht nach Hoffenheim gehen, sondern zu ihnen kommen soll“, verrät der Youngster.
Nicht zuletzt seine U17-Teamkollegen, von denen zahlreiche bereits im Ausland kicken, haben ihn davon überzeugt, dass er es außerhalb der Heimat versuchen sollte.
„Alle bestätigen mich in meinem Schritt und haben mir davor auch dazu geraten. Im Ausland wird anders gearbeitet. Die Ausbildung in Österreich ist sicher nicht schlecht, im Ausland soll sie aber besser sein“, so der Neo-Legionär, der vorerst bei einer Gastfamilie unterkommt.
"Im Nationalteam größere Chancen"
Zudem rechnet er sich durch seinen Wechsel auch im ÖFB-Nachwuchs bessere Möglichkeiten aus: „Ich habe im Nationalteam größere Chancen, wenn ich als Legionär in Hoffenheim spiele, als ich sie hätte, wenn ich in Vorarlberg spielen würde.“
Nichtsdestoweniger schwärmt Chabbi, der bereits als 14-Jähriger Angebote von Freiburg und Stuttgart hatte („Das war noch zu früh“), von der Vorarlberger Akademie: „Ohne sie wäre ich nie so weit gekommen.“
Von Hoffenheims Philosophie angetan
Nun ist aber eben die Zeit gekommen, um sich anderweitig zu versuchen. Der deutsche Bundesligist erscheint dem Teenager ideal: „Ich war von der Philosophie Hoffenheims sofort angetan. Wenn ein U17-Spieler im Nachwuchs überragend spielt, lässt ihn Trainer Rangnick auch schon mit den Profis trainieren.“
Wie sieht der Plan also aus? „Im ersten halben Jahr spiele ich in der U17. Sie glauben, dass ich mich dort durchsetze und vorzeitig in die U19 aufgenommen werde. Dann bin ich bei den Amateuren eingeplant. Mit der Perspektive zu den Profis zu kommen.“
Max Penz hilft
Diese Perspektive sieht auch Max Penz. Der U17-Teamtorhüter spielt schon seit einiger Zeit bei der TSG. Das freut Chabbi freilich: „Er hat mir schon während des Probetrainings sehr geholfen, mir alles gezeigt.“
Nicht nur Hoffenheim hat Chabbi überzeugt, auch umgekehrt war rasch Zuneigung zu erkennen. „Hoffenheim hat mich beobachtet und war gleich beim ersten Mal angetan von mir“, berichtet das Talent.
Vergleich mit Adebayor
In Österreich kennen den österreichisch-tunesischen Doppelstaatsbürger, der sich zumindest im Nachwuchs trotz Angebots der Tunesier für den ÖFB entschieden hat, nur die wenigsten.
„Ich werde vom Spielertyp her mit Emmanuel Adebayor von Manchester City verglichen. Ich bin groß, schlank, kopfballstark und habe keine schlechte Technik. Vor dem Tor bin ich fast immer eiskalt, brauche kaum Chancen“, stellt sich der junge Mann, der in Bludenz zu kicken begann, vor.
Geht er den vorgezeichneten Weg weiter, wird das bald nicht mehr notwendig sein...
Harald Prantl